Schluss mit dem Tachobetrug: Markenvertragshändler fordern Register für Deutschland

Berlin (ots) –

– VMH e.V. und CECRA sagen Manipulation von Kilometerzählern den Kampf an – EU-weiter Schaden wird auf 8,9 Milliarden Euro geschätzt

Der Verband der Markenvertragshändler, kurz VMH e.V., kämpft mit dem europäischen Dachverband CECRA gegen die Kilometer-Manipulation an Fahrzeugen und setzt sich für ein zentrales Register zur Erfassung der Fahrzeugdaten in Deutschland ein. „Das Zurückdrehen von Kilometerzählern ist weit verbreitet und hat nicht nur enorme Konsequenzen für den Verbraucher, sondern beeinflusst auch den Gebrauchtwagenmarkt erheblich“, so Mathias R. Albert, Vorsitzender der 2018 gegründeten Interessenvertretung der deutschen Marken-Händler. „Ferner beeinträchtigt die Manipulation des Tachos die Verkehrssicherheit und die Umwelt auf unseren Straßen.“ Jetzt sei die Politik gefordert, einen entsprechenden gesetzlichen Rahmen zu schaffen.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Laut einer Studie des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2018 sollen bei bis zu 40 Prozent der grenzüberschreitend gehandelten Gebrauchtwagen die Kilometerstände verfälscht worden sein. EU-weit entstehe den Bürgern so ein Verlust von 8,9 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei handele es sich um eine vorsichtige Schätzung, heißt es in der Studie. Der Schaden, den Verbraucher durch manipulierte Fahrzeuge erleiden, die innerhalb eines Landes verkauft werden, ist nicht berücksichtigt.

Länder wie Belgien und die Niederlande haben es geschafft, die Zahl der manipulierten Autos erheblich zu senken. Der französische Senat wird sich demnächst mit einem Gesetzesentwurf zur Bekämpfung des Kilometerzähler-Betrugs befassen, wonach Daten zur Historie aller zugelassenen Fahrzeuge in einem zentralen Register gesammelt werden müssen. In der Datenbank sollen neben gefahrenen Kilometern auch die bei Werkstattaufenthalten aufgezeichneten Parameter gespeichert werden. Zudem sollen Gebrauchtwagenverkäufe künftig in Frankreich ausschließlich über Standardverträge abgewickelt werden, welche eine Passage zur Fahrzeughistorie enthält. Der Registerauszug zum jeweiligen Gebrauchtwagen muss dem Käufer ausgehändigt werden.

„Wir glauben, dass in Deutschland, aber auch auf europäischer Ebene große Ergebnisse erzielt werden könnten, wenn wir die Erfahrungen unserer Nachbarländer nutzen“, so Mathias R. Albert weiter. Der VMH setzt sich deshalb gemeinsam mit der CECRA für die Schaffung von nationalen Datenbanken und den obligatorischen Austausch von Kilometerständen in der gesamten EU ein. Bei jeder technischen Inspektion muss der Fahrzeugkilometerstand erfasst und gespeichert werden. Darüber hinaus sieht der VMH die Autohersteller in der Pflicht, manipulationssichere Lösungen zu entwickeln. „Tachomanipulation ist eine Straftat“, so Mathias R. Albert.

Mehr Informationen unter http://www.vmh.berlin/ .

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